- Beitrag von Redaktion Finantio
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Interview mit Thimm Blickensdorf vom Robo-Advisor growney
Der Robo-Advisor growney aus Berlin gehört seit Jahren zu den beliebtesten digitalen Vermögensverwaltern in Deutschland. Mittlerweile konnte der Robo-Advisor sogar zahlreiche Auszeichnungen einsammeln.
Wir haben uns dazu entschieden, einen Blick hinter die Kulissen von growney zu werfen und gemeinsam mit Thimm Blickensdorf ein Interview geführt.
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Hallo Thimm, danke, dass du das Interview mit uns machst. Kannst du dich und deine Rolle bei growney kurz vorstellen?
Mittlerweile bin ich seit gut drei Jahren bei growney und habe keinen einzigen Tag bereut. Als Mitglied der Geschäftsleitung bin ich u.a. für Marketing und Sales verantwortlich, es geht also im Wesentlichen darum, wie wir weiter wachsen und Anleger mit unseren Produkten begeistern können. Mich freut sehr, dass das auch ganz gut klappt.
Kurzbiografie von Thimm Blickensdorf
Thimm ist seit Jahren fester Bestandteil der Geschäftsleitung bei growney. In seiner beruflichen Laufbahn war Thimm in der Bankenwelt und speziell in der professionellen Vermögensverwaltung aktiv. Thimm hat BWL an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin studiert, wo er sein Diplom und einen MBA erlangt hat.
Wie liefen die vergangenen Jahre bei growney? Haben euch die Turbulenzen an den globalen Börsen stark getroffen?
Natürlich sind solche Marktphasen eine große Herausforderung. Unser Ziel ist es ja, für unsere Anleger an den Märkten eine gute Rendite zu erzielen. Sowohl die Coronakrise als auch der russische Angriff auf die Ukraine haben die Märkte belastet.
Trotzdem konnten wir als growney selbst in diesen Phasen weiter wachsen und das verwaltete Vermögen steigern. Auch weil wir im Kontakt mit unseren Anlegern deutlich machen, wie wichtig bei einer Geldanlage die mittelfristige oder langfristige Perspektive ist.
Das Risikomanagement eines Robo-Advisor ist meist das Herzstück des Anlageerfolgs. Wie genau kann ich mir euren Umgang mit Marktschwankungen vorstellen?
growney verfolgt grundsätzlich einen passiven Ansatz, das heißt unsere Kunden profitieren von der gesamten Marktentwicklung. Es zeigt sich immer wieder, dass sich damit tatsächlich mehr Rendite erzielen lässt als mit den aktiven Investmentstrategien. Unabhängig davon haben unsere Kunden die Sicherheit, dass wir die Strategien ständig überprüfen und falls nötig optimieren.
Infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine haben wir beispielsweise hinterfragt, inwiefern russische Wertpapiere überhaupt noch Bestandteil langfristiger Anlagestrategien sein können. Vorteil von ETFs: die betreffenden Aktien wurden automatisch aus den Indizes entfernt, es gab also keine Notwendigkeit einzugreifen.
Das Beispiel zeigt aber, dass wir das Portfolio ständig auf Optimierung überprüfen.
Welchen Einfluss haben steigende Zinsen oder neue festverzinste Sparprodukte – wie beispielsweise das Angebot von Trade Republic – einen Einfluss die aktuelle Stimmungslage an den Märkten?
Wir sehen darin kein wirkliches Konkurrenzprodukt zu unseren Anlagestrategien. Tagesgeld und Festgeld sind in bestimmtem Umfang sinnvolle Produkte für die kurzfristige Anlage, um die Flexibilität für eventuelle Notfälle zu erhalten.
Das Geld liegt dann auf dem Bankkonto, es gibt aber weniger Zinsen als das Geld durch die Inflation an Kaufkraft verliert. Doch für den langfristigen Vermögensaufbau kommen Anleger mit einer solchen Geldanlage nicht wirklich weit – da ist es mit Sicherheit für viele Menschen sinnvoller, von den Renditen der Kapitalmärkte zu profitieren.
Mit unserem Robo-Advisor ermöglichen wir genau das und schaffen den Menschen einen denkbar einfachen Zugang. Unabhängig davon werden wir auch im Bereich Sparprodukte schon sehr zeitnah gute Alternativen anbieten können.
Viele Anleger stecken in den Mechanismen eures Risikomanagements nicht drin. Wie kommuniziert ihr gerade schwierige Phasen an Anleger, um Vertrauen aufzubauen?
Wir setzen auf größtmögliche Transparenz und Offenheit. Das heißt, wir kommunizieren unseren Kunden gegenüber, was die Märkte gerade beeinflusst und warum und wie sich das auf die Anlagestrategien und Depots auswirkt. Damit machen wir bei growney sehr gute Erfahrungen.
Einige große Influencer behaupten auf Social Media (sog. Finfluencer), dass ein Robo-Advisor aufgrund der hohen Kosten nur selten sinnvoll ist. Ein DIY-Portfolio sei einfach aufgebaut und leicht zu steuern. Wie stehst du zu der Aussage?
Unser Robo-Advisor bei growney ist eine der kostengünstigsten Möglichkeiten in die internationalen Kapitalmärkte zu investieren. Wir erleben, dass unser umfassendes Serviceangebot von einem sehr breiten Spektrum geschätzt und genutzt wird: Das sind teilweise Anleger mit jahrzehntelanger Erfahrung und teilweise Börsenneulinge.
Darunter sind Kleinanleger genauso wie Millionäre und Firmen, das Altersspektrum reicht von 18 bis 96 Jahren. Den Anlagestrategien von growney liegt ein wissenschaftlich fundiertes Konzept zugrunde. Zu unserem Service gehört nicht nur die Auswahl der optimal passenden ETFs (aus Tausenden verfügbaren), die ständige Überwachung der Portfolios, ein Austausch, sobald es besser passende ETFs gibt und das regelmäßige Rebalancing.
Dieses Gesamtpaket wissen unsere Kunden sehr zu schätzen.
Der MSCI-World ist seit Anfang des Jahres wieder auf Erholungskurs. Können wir für 2023 eine Fortführung der Entwicklung an den Märkten erwarten?
Der MSCI-World ist für uns bei growney nur bedingt ein relevanter Orientierungspunkt. Wir verfolgen ja ganz bewusst einen viel diversifizierteren Ansatz, der nicht so stark auf den US-Markt oder bestimmte Branchen fokussiert wie der MSCI-World. Das ist ein wesentlicher Bestandteil unseres Risikomanagements hier die Anfälligkeit des Investments für unsere Kunden gezielt zu minimieren.
So konnten sich die growney-Portfolios im Jahr 2022 tatsächlich auch klar besser entwickeln als der MSCI World. Die Entspannung bei der Energiekrise hat sich zuletzt recht positiv ausgewirkt. Unabhängig davon gibt es aber weitere Unsicherheitsfaktoren, was allerdings auch ganz normal ist.
Welche globalen Risikoherde dominieren die aktuelle Markstimmung?
Russlands Angriff auf die Ukraine hat 2022 gleich mehrere problematische Entwicklungen hervorgebracht: Krieg mitten in Europa, hohe Ausschläge bei den Energiepreisen, Inflation und deren Bekämpfung durch höhere Zinsen. Alles Faktoren, die sich auf das Wirtschaftswachstum auswirken können.
Auf der anderen Seite erleben wir einen großen Innovationsschub und gewaltige Investitionen in neue Technologien und alternative Ansätze, was sich mittel- und langfristig positiv auswirken kann. Und an den Märkten wird immer diese Zukunftsaussicht gehandelt. Und die ist in diesem Jahr sicherlich besser als noch vor 12 Monaten.
Könntest du meinen Lesern noch einen letzten Expertentipp geben? Welches Anlageverhalten würdest du in der aktuellen Lage empfehlen?
Grundsätzlich ist immer wichtig, sich mehrere Sachen genau vor Augen zu führen: Welche finanziellen Ziele will ich mittel- oder langfristig erreichen. Das können natürlich auch mehrere unterschiedliche Ziele sein – Altersvorsorge, Sparen für eine bestimmte Anschaffung oder eine Auszeit oder die Absicherung der Familie oder der eigenen Zukunft. Gerade wer langfristig orientiert ist, wird solche Marktphasen deutlich entspannter sehen können.
Daneben sollte die persönliche Situation eine wichtige Rolle spielen: Wie bin ich finanziell aufgestellt? Wie ist meine persönliche Risikoneigung? Welche Erwartungen habe ich an ein Investment? Eine gute Empfehlung für Anleger muss genau das berücksichtigen – nicht nur aktuell, sondern immer.
Zu unserem Service bei growney gehört es, genau dabei Hilfestellung und Orientierung zu bieten und anhand der Ziele und der persönlichen Situation eine optimal passende Lösung zu finden. Unser Ansatz: Für den Anleger soll das möglichst einfach und unkompliziert sein. Wer nach einer idealen Empfehlung sucht, kann growney also sehr gerne ausprobieren.
Vielen Dank für das Interview und die umfangreichen Antworten, Thimm!
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