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Aktienstrategien für Anfänger: Der komplette Leitfaden

Es kann so schnell gehen. Es kann quasi aus dem Nichts kommen. Und dann passiert es einfach: Man schaltet den Fernseher ein, sucht sich einen Film aus und ist infiziert. Bei mir war es damals Michael Douglas als Gordon Gekko, der mich im Film “Wall Street” mit dem Börsenfieber ansteckte – und ich könnte ihm aus heutiger Perspektive wohl kaum dankbarer sein.

Das Bild zeigt Menschen, die mit Aktienstrategien für Anfänger am Laptop traden

Damals habe ich mich schnell informiert, ausprobiert und vor allem eins: viele sehr unnötige und teure Fehler gemacht. 

Doch das muss nicht sein. Wer den Tanz auf dem Börsenparkett wagen möchte, ist gut damit beraten, erst einmal ein paar Tanzstunden zu nehmen, indem er oder sie sich die besten Aktienstrategien für Anfänger genau anschaut. Aus diesem Grund möchte ich dir in diesem Artikel die wichtigsten Strategien vorstellen, die trotz vergleichbar geringem Risiko gute Rendite erzielen können. 

Außerdem bekommst du direkt Tipps zur Umsetzung und meine ganz persönlichen Ratschläge, um die häufigsten Fehler beim Einstieg in die Aktienanlage zu vermeiden:

Portfoliodiversifikation als Erfolgsfaktor für Einsteiger

Wenn du mit der Aktienanlage beginnst, dein Depot eröffnet hast und diech in den Auswahlprozess hineinschmeißt, wirst du häufig auf Börsenweisheiten und Zitate der bekanntesten Investoren treffen, die dich mitunter ein wenig verunsichern könnten. Einer der bekanntesten Investoren der Welt, Warren Buffet, hat einmal gesagt:

Vielmehr gab es häufiger Probleme aufgrund fehlender regulatorischer Anforderungen. Handelsübliche Modelle erreichten schnell Geschwindigkeiten von mehr als 30 km/h, verfügten nicht über ausreichend leistungsfähige Bremssysteme und auch Beleuchtung war eine Fehlanzeige. 

Durch die eKFV hat sich dies geändert. Zeitgleich folgte allerdings eine Versicherungspflicht für E-Scooter. Nur Modelle, die weniger als 6 km/h erreichen, müssen nicht versichert werden.

Zitat: Warren Buffet

“Diversification is protection against ignorance. It makes little sense if you know what you are doing.“

Das bedeutet zu Deutsch so viel wie: Wenn du weißt, was du tust, musst du nicht in viele Aktien aus verschiedenen Märkten oder Branchen investieren, um dein Risiko zu senken, sondern kannst dich auf einige wenige gute Aktien konzentrieren.

Wenngleich Buffet natürlich Recht damit hat, dass man mit wenigen sehr gute Aktien überdurchschnittliche Rendite erwirtschaften kann, muss man ehrlicherweise zugeben: Welcher Aktien-Einsteiger besitzt schon das Näschen eines Warren Buffet? (Und mit Näschen meine ich natürlich nicht nur die Zeit, sich 80% des Tages mit Aktien-Research zu beschäftigen, sondern auch die besten Investmentbänker der Welt als Berater zu haben). 

Wenn man sich wissenschaftliche Studien anschaut, findet man ganz schnell zu einer anderen Wahrheit: Privatanleger, die ihr Aktiendepot durch kluge Streuung ausbalancieren, haben nachweislich über längere Zeiträume eine höhere Rendite, ein niedrigeres Verlustrisiko und damit weniger schlaflose Nächte. 

Viele Privatanleger, die sich auf Einzelaktien fokussieren, sollten sich also nach der Depoteröffnung zuallererst eins überlegen: Wie viel Risiko bin ich bereit einzugehen? Je nach Ergebnis sollte man sich dann, besonders für den Anfang, ein persönliches Streuungsprinzip zulegen: Das bedeutet, dass man festlegt, wie groß der Anteil einer Aktie am Gesamtdepot maximal sein darf. 

Zu Beginn meiner Börsenkarriere habe ich darauf geachtet, dass keine Aktie mehr als 5% meines Depots einnimmt. Ist eine Aktie zu stark angewachsen, habe ich dann Gewinne realisiert und die 5%-Streuung wieder hergestellt.

Hätte ich mich komplett in einem Wert vergriffen, hätte ich so maximal 5% verloren.

Value Investing als Aktienstrategie für Anfänger

Value Investing ist ein Anlage-Stil, bei dem man sich zum Kauf oder Verkauf einer Aktie den inneren Wert dieser genauer. Man betrachtet also, wie viel das Unternehmen mit all seinen Gütern, Anlagen, Geldbeständen, Aufträgen etc. wirklich wert ist.

Du schaust dir beim Value Investing also ganz genau das Verhältnis zwischen Preis und echtem Wert einer Aktie an. Dies geschieht anhand einer Fundamentalanalyse, also der Analyse von betriebswirtschaftlichen Kennzahlen. Anstatt sich wie bei der technischen Aktienanalyse Aktiencharts anzuschauen, betrachtet man die Bilanz. 

Besonderer Fokus liegt dabei neben Umsatz- und Gewinnsteigerungen an sich auf Aktien-spezifischen Kennzahlen wie dem KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis: das Verhältnis zwischen Aktienkurs und Gewinn je Aktie) dem KUV (Kurs-Umsatz-Verhältnis) und dem KBV (Kurs-Buchwert-Verhältnis: das Eigenkapital je Aktie). 

Die Prämisse hierbei lautet: Bei Aktien, die den Wert des Unternehmens fair widerspiegeln, sind hohe Kursverluste unwahrscheinlich. 

Dennoch sollte man sich hierbei auch immer fragen: Ist die Aktie günstig, weil die positiven Zukunftsaussichten unterbewertet sind oder ist die Aktie günstig, weil die Zukunftsaussichten vielleicht gar nicht so rosig sind.

Dividendenstrategie

Eine der entspanntesten Aktienstrategien für Anfänger ist die Dividendenstrategie. Viele Unternehmen schütten einmal im Jahr (manche US-Unternehmen sogar monatlich) eine Dividende, also einen Teil ihres Gewinns, aus. 

Hierzu sind Unternehmen zwar nicht verpflichtet, doch einige der größten börsennotierten Unternehmen tun dies seit Jahrzehnten, da sie dadurch noch attraktiver für Anleger werden. 

Um mit dieser Strategie erfolgreich zu starten und sich eine Art passives Einkommen zuzulegen, sollten Einsteiger auf sogenannte “Dividendenaristokraten” setzen. 

Dividendenaristokraten sind Unternehmen, die seit über 25 Jahren Jahr für Jahr ihre ausgeschüttete Dividende erhöhen. Das ist nicht nur ein Anzeichen für ein stabiles Geschäftsmodell, sondern ermöglicht dir als Anleger auch planbare Einkünfte. 

Einige der größten Dividendenaristokraten sind:

ISIN Symbol Dividendenaristokrat Dividendenrendite p.a.
US7427181091 PG Procter & Gamble 2.25 Prozent
US88579Y1010 MMM 3M 3.45 Prozent
US1912161007 KO Coca-Cola 3.16 Prozent
US4781601046 JNJ Johnson & Johnson 2.70 Prozent
US66765N1054 NWN Northwest Natural Gas 3.96 Prozent

Die Dividendenrendite berechnet sich hierbei wie folgt:

  • Dividende pro Aktie 5 Euro
  • Kurs der Aktie: 100 Euro
  • Dividendenrendite = 5/100 = 0,05 = 5 %

Wachstumsaktien als Anlagestrategie für Einsteiger

Grundsätzlich sollte man bei der Investition in Aktien von einer Haltedauer zwischen 5-10 Jahren ausgehen, wenn man auf die gewünschten Renditen kommen will. Wenngleich das nicht bedeutet, dass man Aktien, die unterirdisch laufen, für immer halten muss, gilt dieser Grundsatz besonders für die Aktienstrategie mit Dividendenwerten. 

Dennoch sind Wachstumsaktien ohne Frage die Gewinner der letzten Jahre. Unternehmen wie Apple, Amazon, Tesla und Co. haben in den letzten Jahren mehrere hundert Prozent zugelegt und so ihren Anlegern schöne Renditen beschert. 

Wer gerade an der Börse anfängt und mit kleinem Kapital startet, wird mit Dividendenaktien, die häufig solide, aber langsam wachsende Geschäftsmodelle innehaben, leider auch langfristig das geringe Kapital nur gering steigern. 

Neben Dividendenwerten sollte man also, um das Kapitalwachstum zu beschleunigen, dem Depot auch einige Wachstumswerte beimischen. Hierbei sollte man sich Unternehmen heraussuchen, deren Aktien seit einiger Zeit kontinuierlich steigen, weil die Unternehmen auch die eigenen Umsätze und Gewinne durch zukunftsträchtige Geschäftsfelder seit längerem immer weiter steigern.

Ein Beispiel hierfür (keine Empfehlung, da ich die Aktie selbst in meinem Privatdepot halte), ist die Aktie von Adobe. Die Aktie steigt seit einigen Jahren kontinuierlich an, weil das Unternehmen mit Cloud-basierer Software die Gewinne Quartal für Quartal gut steigern kann. 

Von Wachstumsaktien, deren Unternehmen noch keine (oder sinkende) Gewinne erwirtschaften jedoch an der Börse übermäßig gehyped werden, sollten Aktien-Anfänger die Finger lassen (da man sich diese sonst schnell mal verbrennt). 

Dennoch gibt es bei Wachstumswerten noch etwas, was man beachten sollte: In börsenfreundlichen Phasen steigen Wachstumswerte häufig überproportional stark an. Kommt es zu einer schwierigeren Börsenstimmung, fallen genau diese Werte aber häufig auch überproportional, weswegen sich das Realisieren von Teilgewinnen mit der Zeit anbietet. 

Aktienstrategien für Einsteiger: Burggrabenaktien

Eine Burggrabenaktie ist die Aktie eines Unternehmens, welches sich so immense Wettbewerbsvorteile erarbeitet hat, dass es für Konkurrenten sehr schwer wäre, ihnen bedrohlich zu werden. 

Das kann sich in besonderen Produktionsvorteilen, Kostenvorteilen, dominierten Märkten und noch ganz vielen anderen Anzeichen für einen Burggraben widerspiegeln. 

Ein oft genanntes Beispiel sind Pharmakonzerne wie Johnson & Johnson, die Patente auf Medikamente halten, große Ölkonzerne wie Saudi Aramco oder auch Amazon, deren Logistik fast uneinholbar verbreitet scheint. 

Auch bei Unternehmen mit vermeintlichem Burggraben sollte man sich als Anfänger jedoch immer auch angucken, wie die Entwicklung in diesem Markt langfristig aussieht: Wie lange laufen Patente noch? Brauchen wir zukünftig noch Öl? Gibt es in anderen Ländern Wettbewerber, die den Burggraben im Land des Unternehmens überqueren könnten etc.

ETFs & Fonds für Anfänger

Einen sehr leichten Einstieg in das Thema “Geld investieren” bieten ETFs und Fonds. Anstatt sich einzelne Aktien auszusuchen und das eigene Portfolio selbst zu diversifizieren (siehe Punkt 1) gibt es unzählige aktiv von Fondsmanagern gemanagete Fonds, sowie passive Indexfonds (ETFs). 

Während Fondsmanager meist um die 1,5% Fondsgebühr verlangen, sind die Gebühren bei ETFs häufig sehr gering. So bekommt man einen ETF auf den S&P 500, der in der Historie rund 9% Rendite pro Jahr gemacht hat, schon für 0,05%. 

ETFs bilden die Entwicklung des jeweiligen Indexes ab, die Aktien darin sind nur manchmal anders als im Index gewichtet. Es gibt sogar ETFs auf den MSCI World, mit dem man auf 1612 Aktien aus aller Welt setzen kann. Bei ETFs solltest du immer auf eine niedrige Tracking-Difference achten, um hier das beste Ergebnis zu erzielen.

Bei Fonds und ETFs eignen sich für Anfänger besonders Sparpläne. Viele Depots bieten sehr günstige Sparplankonditionen an, mit denen man bereits ab 25€ im Monat in Aktien anlegen kann. Wer jeden Monat automatisch 100€ in einen ETF oder Fonds anlegt, kauft sowohl in Hoch-, als auch in Tiefphasen und kann langfristig jeden Börsencrash ausgleichen. 

Über den Autor
Carlos

Co-Founder von Finantio

Carlos arbeitete nach seinem Wirtschaftsstudium in Frankfurt in der Strategieberatung und bei verschiedenen Fintechs im Marketing & als Produktmanager. Dort sammelte er Erfahrung in der Finanzwelt, die er heute bei Finantio teilt.

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