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Was ist eine IBAN? Einfach erklärt (2023)

Jeder von uns musste schon mal eine IBAN im Rahmen von Überweisungen im Online-Banking eingeben. Die IBAN ist eine weltweit einheitliche Kennziffer und sorgt dafür, dass dein Girokonto von anderen Banken eindeutig identifiziert werden kann.

Bei einer Überweisung stellt die IBAN sicher, dass auch der richtige Empfänger die Zahlungen erhält. Im folgenden Beitrag zeige ich dir, warum es die IBAN gibt, wie sie aufgebaut ist und welche Unterschiede es zur BIC, dem SWIFT-Code und der Bankbezeichnung gibt.

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Definition: Was ist eine IBAN?

Die IBAN (International Bank Account Numbers) ist eine weltweit einheitliche und gültige Kennziffer zur Identifizierung eines Bankkontos. 

Banken nutzen diese Kennziffer, um Kontodaten zu prüfen, bevor eine Überweisung durchgeführt wird. Die IBAN gilt seit dem 1. Februar 2014 in Deutschland und hat die alte Kombination aus nationaler Kontonummer und Bankleitzahl ersetzt.

Ziel der Einführung war unter anderem die Harmonisierung und Vereinfachung des internationalen Zahlungsverkehrs. Länderübergreifende Überweisungen sind seitdem wesentlich günstiger und schneller geworden.

Kontonummer wird bankintern noch genutzt

Auch wenn du deine Kontonummer oder die alte Bankleitzahl nicht mehr verwenden kannst, so werden diese Informationen bankintern noch genutzt. Ebenso tragen Schecks noch die Kontonummer und die alte Bankleitzahl. 

In Zeiten des elektronischen Bankings (Online-Banking) sind Verrechnungschecks jedoch selten geworden.

Wie funktioniert die IBAN?

Bei einer internationalen Transaktion wird deine IBAN-Nummer von deiner Bank durch das Zahlungssystem geleitet. Dabei erfolgt eine Abgleichung der Zahlen und Buchstaben der IBAN mit den Informationen in der Datenbank, um die Sender- und Empfängerkonten zu bestätigen. 

Es werden spezielle Algorithmen eingesetzt, um die Informationen in der IBAN-Nummer zu verarbeiten und die Kontodaten zu überprüfen. Können die Daten erfolgreich validiert werden, wird die Überweisung durchgeführt.

IBAN: Zusammensetzung einfach erklärt

Das Format einer IBAN ist weltweit einheitlich und standardisiert. Die IBAN darf maximal 34 Buchstaben und Zahlen enthalten. Jeder Abschnitt der IBAN liefert Informationen zum Konto, um es während einer Überweisung zu prüfen.

IBAN-Nummern fangen mit einem zweistelligen Ländercode an – z. B. „FR“ für Frankreich oder „DE“ für Deutschland.

Die nächsten beiden Stellen bilden eine Prüfzahl, die nur von deiner Bank genutzt wird. Sie kann z.B. Fehlüberweisungen verhindern, falls sich mal ein Zahlendreher an einer Stelle der IBAN einschleichen sollte. 

Danach kommt die sogenannte BBAN (Basic Bank Account Number), die sich aus der achtstelligen Bankleitzahl und der zehnstelligen Kontonummer zusammensetzt. 

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Grafik zur IBAN-Zusammensetzung | Quelle: Deutsche Bundesbank

Wie du siehst, ist die Kenntnis der Kontonummer und Bankleitzahl weiterhin praktisch, um deine IBAN immer parat zu haben. Die BBAN kann je nach Region variieren.

In der nachfolgenden Tabelle haben wir nochmal die IBAN-Zusammensetzung für dich zusammengefasst.

Stellen IBAN-Bestandteil Erklärung
1 - 2 Ländercode Land des Bankkontos ("DE" für Deutschland)
3 - 4 Prüfzahl deiner Bank Identifizierung des Bankinstituts
5 - 12 Bankleitzahl Achtstellig und entspricht dem deutschen Bankleitzahlverzeichnis
13 - 22 Kontonummer Eine zehnstellige Nummer zur Identifikation des Kontos

Die IBAN ist in Deutschland 22 Zeichen lang – so auch in den folgenden Staaten:

  • Bulgarien
  • Irland
  • Montenegro
  • Bahrain

Die weltweit längst IBAN hat Saint Lucia – sie umfasst 32 Stellen. Innerhalb der SEPA-Mitglieder hat Malta die längste IBAN mit 31 Stellen. Norwegen ist mit 15 Stellen das SEPA-Mitglied mit der kürzesten IBAN.

Warum gibt es IBAN-Nummern?

Vor der Verwendung der IBAN kam es immer wieder zu Problemen bei grenzüberschreitenden Überweisungen, weil keine einheitliche Kennung der Bankverbindung vorlag. Anders als in Deutschland hatten Banken im EU-Raum keine eigene Bankleitzahl. Dadurch, dass Auslandszahlung nicht standardisiert waren, erhoben Banken hohe Überweisungsgebühren.

Das Ziel der Einführung des IBAN-Systems war es, den internationalen Zahlungsverkehr zu vereinfachen und die Kosten zu senken. Allerdings wird die IBAN mittlerweile auch in vielen Ländern für Inlandsüberweisungen verwendet. 

Im Unterschied zur herkömmlichen Kontonummer enthält die IBAN-Nummer zusätzliche Informationen über die Bank des Kontoinhabers, das Land, in dem sich die Bank befindet, sowie weitere Kontodaten. Durch diese zusätzliche Verschlüsselung werden Überweisungsfehler, Zahlungsablehnungen und Verzögerungen bei internationalen Überweisungen minimiert. 

Wichtig zu beachten ist jedoch, dass eine IBAN nur zum Senden oder Empfangen von Geldern genutzt werden kann. Sie ist nicht für andere Transaktionen wie z.B. Bargeldabhebungen geeignet.

Über 70 Länder nutzen weltweit die IBAN

Die IBAN wurde ursprünglich für die Harmonisierung des europäischen Zahlungssystems eingeführt, wird mittlerweile aber von über 70 Ländern weltweit verwendet. Die USA und Kanada haben das IBAN-System hingegen nicht eingeführt.

Willst du z.B. Geld auf ein US-Konto überweisen, dann musst du weder eine IBAN noch die BIC eingeben. Du benötigst stattdessen eine 9-stellige Nummer, die unter Fedwire-Code, RTN oder ABA bekannt ist.

Unterschied zu BIC, SWIFT-Code und Bankbezeichnung

Sobald du in Deutschland ein Konto eröffnest, erhältst du automatisch eine IBAN und einen BIC-Code. Du findest die jeweiligen Informationen auf deiner Bankkarte, im Online-Banking oder auf Kontoauszügen.

In diesem Abschnitt zeige ich dir, was es mit dem BIC, dem SWIFT-Code und der Bankbezeichnung auf sich hat.

BIC - Bankleitzahl für den internationalen Zahlungsverkehr

Der Bank Identifier Code (BIC) kommt im internationalen Zahlungsverkehr zum Tragen. Du kannst den BIC als internationale Bankleitzahl interpretieren. Er dient dazu, die Identität einer Bank im Rahmen einer internationalen Zahlung zu prüfen.

Die BIC wurde von der Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication (SWIFT) definiert. SWIFT ist im Grund ein Netzwerk zum Austausch von elektronischen Daten zwischen Banken. Das SWIFT-System sorgt dafür, dass Verwechslungen zwischen Banken sowie Fehler vermieden und Auslandszahlungen schneller und einfacher getätigt werden.

SWIFT- oder BIC-Codes sind international standardisiert und enthalten zwischen 8 und 11 Zeichen, sich wie folgt zusammensetzen:

  • 2-stelliger Ländercode
  • 2-stellige Prüfziffer
  • 2-stellige Codierung des Ortes
  • 3-stellige Kennzeichnung der Filiale

In Kombination mit der IBAN lassen sich Bankkonten so auch im internationalen Zahlungsverkehr eindeutig identifizieren.

Mehr als 200 Länder und 11.000 Banken nutzen heute das SWIFT-/BIC-System. Es ist das weltweit größte Zahlungsnetzwerk.

Hier findet ihr noch eine kleine Tabelle mit einigen BIC-Angaben zu deutschen Banken. Wie ihr seht, steht bei einigen Banken ein „XXX“ am Ende der BIC. Das passiert dann, wenn die Banken auf die Kennzeichnung der Filiale verzichten. 

Oftmals werden die letzten drei Stellen gar nicht erst angegeben.

Bank BIC
Frankfurter Sparkasse HELADEF1822
N26 NTSBDEB1XXX
DKB BYLADEM1001
ING-DiBa INGDDEFFXXX
Berliner Volksbank BEVODEBBXXX
PSD Bank Berlin-Brandenburg GENODEF1P01
bunq BUNQDE82XXX

SWIFT-Code und BIC können synonym verwendet werden

Der SWIFT-Code kann synonym mit der BIC verwendet werden. Er wird ebenso für internationale Transaktionen verwendet, um das Land, die Bank und die Filiale eindeutig zu identifizieren, bei der das Bankkonto geführt wird.

Die Bankbezeichnung ist nicht mehr relevant

Die Bankbezeichnung steht für den vollständigen Namen deiner Bank. Die Bankbezeichnung der DKB lautet dementsprechend „Deutsche Kreditbank AG“ und wird z.B. auf Rechnungen oder im Online-Banking angezeigt.

Im Zahlungsverkehr hat die Bankbezeichnung heute keine relevante Funktion mehr. Du findest sie jedoch noch im Impressum der Bank, auf Rechnungen oder Kontoauszügen.

IBAN berechnen: So funktioniert's

Hast du deine IBAN gerade nicht parat, kannst du sie auch mithilfe deiner Kontonummer und Bankleitzahl ermitteln. Da das IBAN-System ein international anerkanntes Codiersystem ist, kannst du eine IBAN mit einem IBAN-Rechner generieren und prüfen lassen.

Gib dazu einfach in einen IBAN-Rechner deinen Ländercode, Bankleitzahl und Kontonummer ein. Alternativ kannst du einen IBAN-Rechner auch nutzen, um zu prüfen, ob die IBAN eines Zahlungsempfängers aktiv ist.

IBAN bei Überweisungen im In- und Ausland

Bei Inlandsüberweisungen kannst du teilweise noch mit deiner nationalen Bankleitzahl und Kontonummer arbeiten. Seit der Einführung der SEPA muss die IBAN jedoch auf dem Überweisungsträger vermerkt werden.

Bei Auslandsüberweisungen ist die Angabe der IBAN zwingend. Sie sorgt in Kombination mit der BIC oder dem SWIFT-Code dafür, dass Konten eindeutig identifiziert und authentifiziert werden können.

Was ist SEPA?

Der Single Euro Payments Area (SEPA) ist ein einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraum, der von 34 Ländern genutzt wird. Innerhalb dieses Gebiets gelten standardisierte Verfahren für den bargeldlosen Zahlungsverkehr in Euro. 

Vor der Einführung von SEPA gab es unterschiedliche Verfahren für Überweisungen, Lastschriften und Kartenzahlungen in den verschiedenen europäischen Ländern. 

Durch die Einführung einheitlicher Standards und Kontodaten (IBAN und BIC) kann man heutzutage eine SEPA-Überweisung sowohl für die Miete seiner Wohnung in Deutschland als auch für ein Ferienhaus in Portugal nutzen kann.

Fazit: Die IBAN erleichtert nationale und weltweite Überweisungen

Viele Menschen beschweren sich über die Länge der IBAN, dabei musste ich sie noch nie auswendig lernen. Brauche ich meine IBAN, dann logge ich mich kurz bei meiner Bank ein und kann sie dort ablesen.

Im Endeffekt ergänzt die IBAN unsere alte Bankleitzahl und Kontonummer um vier Stellen – eine wiederum ist der Ländercode, den wir alle kennen. Aus dem Grund sehe ich in der Nutzung der IBAN keine Einschränkung – weder im Alltag oder noch Geschäftsleben.

In einer Welt, in der wir immer globaler denken – privat und beruflich – ist die Einführung eines einheitlichen Zahlungssystems von enormen Vorteil.

FAQ - Was ist eine IBAN?

Die IBAN (International Bank Account Numbers) ist eine weltweit einheitliche und gültige Kontonummer, mit der dein Konto eindeutig identifiziert werden kann. Sie ersetzt die alte Kontonummer.

Deine IBAN kannst du entweder bei dir im Online-Banking oder auf einem Kontoauszug finden. Alternativ kannst du auch einen IBAN-Rechner nutzen, um deine IBAN zu ermitteln.

Die IBAN setzt sich aus 22 Stellen zusammen und beginnt mit einem Ländercode – z.B. „DE“ für Deutschland.

Du kannst einen IBAN-Rechner nutzen, um aus deiner Kontonummer und Bankleitzahl deine IBAN zu ermitteln.

Die IBAN besteht aus 22 Stellen und sorgt dafür, dass dein Konto eindeutig identifiziert werden. Die zweistellige Prüfzahl nach dem Ländercode schützt dich vor Eingabefehlern und Zahlendreher.

Hast du dich bei der Eingabe vertippt, passt die Prüfzahl normalerweise nicht mehr zur restlichen IBAN.

Die letzten 10 Stellen der IBAN bildet deine Kontonummer, die du früher immer in Kombination mit deiner Bankleitzahl bei Überweisungen angeben musstest.

Über den Autor
Carlos

Co-Founder von Finantio

Carlos arbeitete nach seinem Wirtschaftsstudium in Frankfurt in der Strategieberatung und bei verschiedenen Fintechs im Marketing & als Produktmanager. Dort sammelte er Erfahrung in der Finanzwelt, die er heute bei Finantio teilt.

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