- Beitrag von Redaktion Finantio
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ETF-Auswahl: So findest du den richtigen ETF
Viele Menschen möchten gerne etwas für ihre Zukunft tun und ihr Geld sinnvoll anlegen. Der aktuelle Trend bei Anlegern tendiert stark hin zu passiven Indexfonds – sogenannte ETFs. Doch oft scheitert die private Altersvorsorge bereits an den vielen Begrifflichkeiten und Kriterien bei der Auswahl von ETFs.
Ich zeige dir im folgenden Beitrag, auf welche Kriterien und Kennzahlen du bei deiner ETF-Auswahl achten solltest.
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Darum ist eine fundierte ETF-Auswahl wichtig
Jeder ETF ist einzigartig. Das liegt nicht am Index, der abgebildet werden soll, sondern daran, dass jeder ETF-Anbieter andere Kosten hat oder alternative Strategien nutzt, um den Referenzindex abzubilden. Das führt automatisch zu Kursabweichungen zwischen verschiedenen Indexfonds.
Mittlerweile existieren beispielsweise verschiedene ETFs, die den MSCI-World abbilden. Die Kosten, sowie auch die Wertentwicklung der ETFs weicht ab, je nachdem welcher Anbieter den ETF emittiert hat. Die nachfolgende Tabelle verschafft euch relativ schnell Klarheit:
ETF-Anbieter | Total-Expense-Ratio (TER) | Wertentwicklung (2022) |
---|---|---|
UBS |
0,31 % | -12,95 % |
iShares |
0,50 % | -13,87 % |
DWS Xtrackers |
0,19 % | -12,73 % |
HSBC |
0,15% | -13,74 % |
Amundi |
0,30 % | -12,70 % |
Obwohl immer der gleiche Index nachgebildet wird, weicht die Wertentwicklung des vergangenen Börsenjahres (2022) teilweise stark voneinander ab. Zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Wert liegen 1,17 Prozent.
Aus dem Grund solltest du bei deiner ETF-Auswahl immer verschiedene Indexfonds miteinander vergleichen. Langfristig können selbst kleinste Abweichungen einen wesentlichen Unterschied bei deinem Vermögensaufbau machen. Insbesondere im Bereich der Kosten unterschätzen Anleger häufig den Einfluss einer Abweichung von beispielsweise 0,15 Prozent.
Lass dich von den vielen Kennzahlen und Kriterien nicht verunsichern. In den nachfolgenden Abschnitten zeige ich dir, wie du verschiedene ETFs bewertest und miteinander vergleichst.
Der erste Schritt: In welchen Index möchtest du investieren?
Wie oben bereits beschrieben ist ein ETF ein passiver Indexfonds. Das bedeutet, dass ein ETF einen Index, wie zum Beispiel den DAX, passiv abbildet. Der Fonds wird also mit den Aktien des Index ausgestattet und sucht nicht nach irgendeiner Nadel im Heuhaufen wie bei aktiven Investmentfonds.
Die erste Hürde bei der ETF-Auswahl ist es zu wissen, in welchen Index man eigentlich investieren möchte. Für den Einstieg sollte man ETFs wählen, die eine möglichst breite Streuung aufweisen. Hier eignen sich beispielsweise Indizes wie der MSCI World (1.600 Unternehmen aus den Industrieländern) oder wenn es noch breiter werden soll ein FTSE All-World Index (4.000 Unternehmen aus den Industrie- und Schwellenländern).
Man kann sich allerdings auch sein eigenes weltweites ETF-Portfolio aufbauen, indem man einzelne Region-Indizes wählt. Für Europa kannst du beispielsweise auf den Stoxx Europe 600 oder den MSCI Europe zurückgreifen. Nordamerika kannst du mit einem S&P 500 oder einem MSCI USA abbilden. Und die Schwellenländer sind in dem MSCI Emerging Markets enthalten.
Du kannst allerdings nicht nur Regionen wählen, sondern auch Themen und Branchen. Hier wird so ziemlich jeder Wunsch erfüllt. Am Markt finden sich beispielsweise Indizes zum Thema Blockchain, Elektromobilität oder sogar Tiernahrung. ETFs die solche Indizes abbilden, sollten allerdings nur zum geringen Teil in einem passiven ETF Depot vertreten sein.
Mein Tipp: Wähle für den Großteil deines Depots eine möglichst breite Basis. Es ist egal, ob du sie durch einen oder mehrere ETFs zusammenstellst. Allerdings sollte die gesamte Weltwirtschaft im Rahmen deiner ETF-Auswahl abgebildet werden.
Rechner von Zendepot
Für jeden Anlagefokus existiert ein ETF
Du entscheidest, welche Anlageziele du verfolgst und wie du diese erreichen möchtest. Die ETF-Auswahl ist nicht nur rational, sondern hat auch etwas mit persönlichem Geschmack zu tun. Einige Privatanleger bevorzugen ein globales Portfolio, während andere bestimmte Regionen bevorzugen.
Abgesehen von der regionalen Diversifikation, kannst du auch in spezifische Themen wie z.B. Wasserstoff oder KI investieren, um deine Renditechancen zu steigern. Diese Nischen-ETFs bieten eine interessante Ergänzung im Rahmen einer Core Satellite Strategie mit Indexfonds.
In der nachfolgenden Tabelle haben wir die wichtigsten Indizes nach Region für dich zusammengefasst. Wir haben die Auswahl auf die größten Indizes reduziert.
Anlagefokus | Index |
---|---|
Welt (Industrieländer) | MSCI-World |
Welt (Schwellenländer) | MSCI-Emerging-Markets |
Asien | MSCI-Asia |
Europa | STOXX Europe 600 |
USA (TER) | S&P 500 |
Deutschland | DAX, MDAX, SDAX |
Fondsvolumen: Je höher, desto besser
Mit dem Begriff Fondsvolumen wird beschrieben, wie viel Geld in einem ETF investiert ist. Ein Fondsvolumen von 275 Millionen Euro bedeutet demnach, dass insgesamt 275 Millionen Euro in dem ETF stecken. Das Geld wird je nachdem, welche Replikationsmethode der ETF-Anbieter wählt, z.B. direkt in Unternehmen aus dem Index investiert.
Beim Fondsvolumen gilt: Je höher das Fondsvolumen, desto besser ist es für dich. Du musste verstehen, dass der Fondsanbieter auch Geld mit seinen Anlegern verdienen. Wenn ihm auffällt, dass zu wenig Anleger seinen Fonds kaufen und er nicht den gewünschten Output erzielt, dann wird er den Fonds höchstwahrscheinlich auflösen.
Das bedeutet zwar nicht, dass dein Geld weg ist, doch musst du dir wieder einen neuen ETF suchen, was sicherlich nicht passiv ist. Als Faustformel kannst du dir merken, dass ETFs mit einem Fondsvolumen von über 100 Millionen Euro rentabel für den Anbieter sind, sodass die Gefahr einer Auflösung solcher ETFs relativ gering ist.
Mein Tipp: Viel hilft viel. Wenn du verschiedene gleichwertige ETFs zur Auswahl hast, wähle bei deiner ETF-Auswahl den mit dem höchsten Fondsvolumen. Ein grober Richtwert für weltweite Indizes (z.B. MSCI-World) ist die 100-Millionen-Euro-Marke.
ETF-Auswahl: Kleines Fondsvolumen ist bei Nischen-ETFs üblich
Ein kleines Fondsvolumen ist bei der ETF-Auswahl nicht immer ein Ausschlusskriterium. Es existieren diverse Nischen-ETFs, die nur über ein geringes Fondsvolumen verfügen. Das Wachstum ist zwar nach oben hin beschränkt, der ETF kann dennoch rentabel sein und sich für Anleger lohnen.
Bei diesen Nischen-ETFs kannst du den obigen Richtwert auf 50 Millionen Euro nach unten korrigieren. Dennoch gilt auch hier: Je mehr Fondsvolumen, desto etablierter ist der Indexfonds.
ETF-Kosten: Achte auf eine niedrige Total-Expense-Ratio (TER)
So wie jeder Fonds haben auch ETFs laufende Kosten. Allerdings fallen diese in aller Regel geringer aus als bei aktiven Investmentfonds. Diese haben meist Kosten von 2,00 Prozent im Jahr, wohingegen sich ETFs meist mit weniger als 0,50 Prozent pro Jahr begnügen.
Transaktionsgebühren entstehen beim Kauf und Verkauf von ETFs und sind vom jeweiligen Depotanbieter bzw. Broker abhängig. Achte bei der Depotwahl auf die Gebührenstruktur. Bei einigen Anbietern kannst du bestimmte ETFs kostenlos kaufen – andere wiederum bieten eine monatliche Pauschalgebühr oder verlangen einen Prozentsatz auf das Ordervolumen.
Die Total-Expense-Ratio (TER) wird vom ETF-Anbieter erhoben. Du findest sie im Factsheet des ETFs wieder. Die TER wird jedes Jahr einmalig vom Fondsvermögen eingezogen, um die Verwaltungskosten des ETF-Anbieters zu decken. Je niedriger die TER, desto profitabler ist in der Regel auch der ETF.
Da die laufenden Kosten die Rendite der ETFs schmälern, solltest Du darauf achten, dass du bei vergleichbaren ETFs den kostengünstigeren ETF auswählst.
Mein Tipp: Suche auf einem Vergleichsportal (z.B. extraETF oder Finanzfluss) nach einem Index, in den du investieren möchtest. Lass dir alle verfügbaren ETFs anzeigen uns suche diejenigen aus, die die geringsten laufenden Kosten haben.
Alternative bei der ETF-Auswahl: Total Cost of Ownership (TCO)
Als Alternative zur TER ziehen einige Anleger bei der ETF-Auswahl die Total Cost of Ownership zur Bewertung eines ETF heran. Die TCO beinhaltet neben den internen auch die externen Kosten, die mit dem Besitz von ETF-Anteilen einhergehen. Die Kennzahl verkörpert also alle tatsächlichen Kosten, die du als Privatanleger tragen musst.
Um die TCO zu erhalten, musst du neben der TER auch deine Depotgebühren, Transaktionskosten und Steuern bei der Kostenkalkulation berücksichtigen. Hast du die Kennzahlen parat, addierst du sie und kannst auf der Basis verschiedene ETFs miteinander vergleichen.
Das Problem an der TCO ist und bleibt, dass keine einheitliche Definition existiert. Jeder ETF-Anbieter berechnet sie anders, sodass du nur auf Basis eigener Berechnungen eine aussagekräftige Analyse erstellen kannst. Das ist jedoch aufwendig, weshalb die meisten Anleger einfachheitshalber auf die TER setzen.
Tracking-Qualität: Die Tracking-Difference zeigt dir, wie gut dein ETF abschneidet
Die Tracking Difference oder Abbildungsdifferenz zeigt, wie sich der ETF gegenüber dem Index entwickelt hat. Hiermit werden die Kosten eines ETFs noch weiter konkretisiert. Die Tracking Difference wird wie folgt berechnet:
Tracking-Difference = Indexrendite – Fondsrendite
Beträgt die Tracking Difference null, dann entwickelt sich der ETF exakt wie der Referenzindex. Ist die Tracking Difference positiv, dann hat sich der ETF schlechter als der abzubildende Index entwickelt.
Dieses Szenario solltest du vermeiden, denn hierdurch verlierst du wertvolle Rendite und die Kosten des ETFs werden indirekt höher. Wünschenswert wäre daher eine negative Tracking Difference, denn dann hat sich der ETF sogar besser als der Index entwickelt und die Kosten des ETFs haben sich hierdurch praktisch gesenkt.
Mein Tipp: Achte bei der ETF-Auswahl darauf, dass die Tracking Difference möglichst negativ ist. Von einer positiven Tracking Difference von durchschnittlich über 0,50 Prozent solltest Du die Finger lassen.
Ertragsverwendung: Was macht der ETF mit Ausschüttungen?
Bevor man sich auf die Suche nach dem passenden ETF macht, sollte man sich darüber Gedanken machen, was mit den Dividenden der enthaltenen Aktien geschehen soll.
Hier gibt es zwei Arten von Ertragsverwendungen:
Ausschüttende ETFs schütten dir, wie der Name bereits sagt, die Dividenden quartalsmäßig auf dein Verrechnungskonto aus. Das heißt, Du erhältst regelmäßige Einnahmen aus deinen Investments. Bei der Ausschüttung wird der dir ausgezahlte Betrag je ETF-Anteil von dem ETF-Kurs abgezogen. Die ausgezahlte Dividende kannst Du entweder dazu hernehmen, dir etwas zu kaufen oder Du kannst den Betrag auch wieder neu investieren.
Thesaurierende ETFs nehmen dir die Frage ab, ob du die Dividende wieder neu investieren möchtest. Denn bei thesaurierenden ETFs werden die Ausschüttungen automatisch von dem ETF-Anbieter reinvestiert.
Durch die Einführung des Investmentsteuergesetzes werden thesaurierende und ausschüttende ETFs steuerlich relativ gleichgesetzt. Durch die Ausnutzung des Sparerpauschbetrages von 1.000 Euro könnten allerdings ausschüttende ETFs bis zur Erreichung dieser Summe kleine steuerliche Vorteile haben.
Mein Tipp: Auch wenn es steuerlich Sinn ergeben könnte, dass du zunächst einen ausschüttenden ETF nimmst, solltest du es dir bei der ETF-Auswahl so einfach wie möglich machen. Ein thesaurierender ETF nimmt dir die Entscheidung und Arbeit für Reinvestitionen ab.
Replikationsmethoden im Überblick
Weiter oben wurde bereits beschrieben, dass ETFs einen Index abbilden. Doch es gibt Unterschiede, wie der Index abgebildet wird. Es gibt im Grunde drei verschiedene Abbildungsmethoden bei ETFs.
Bei der vollständigen Replikation werden tatsächlich alle Aktien, die im Index enthalten sind, auch in den ETF gekauft. Diese Methode wird oft bei etwas kleineren ETFs genutzt. Als Beispiel können wir uns den deutschen Aktienindex „DAX“ betrachten. Der DAX enthält lediglich 40 Unternehmen. Ein DAX ETF würde in aller Regel alle 40 Aktien nach der entsprechenden Gewichtung im Index kaufen, sodass Du durch den Kauf des ETFs alle 40 Aktien in deinem Depot hättest.
Die vollständige Replikation ist allerdings bei sehr großen Indizes ausgesprochen teuer. So müsste man bei einem FTSE All-World alle 4.000 Unternehmen kaufen, auch diejenigen, die vielleicht nur noch eine Gewichtung im Index von 0,01 Prozent hätten. Da die letzten Positionen eines Index öfter ausgetauscht werden, da andere Unternehmen nachrücken, würde dies hohe Ordergebühren verursachen.
Hier greifen ETF-Anbieter in aller Regel auf das optimierte Sampling zurück. Das heißt, der ETF-Anbieter kauft eine repräsentative Anzahl von Unternehmen und die gering gewichteten werden nicht in den ETF aufgenommen.
Die synthetische Replikation hat im Prinzip nur noch wenig mit dem ursprünglichen Index zu tun. Der ETF-Anbieter kauft verschiedene Wertpapiere, die nichts mit dem Index zu tun haben müssen. Er geht mit diesen Wertpapieren einen Deal mit einer Bank ein („Swap“), die diese Wertpapiere als Sicherheit erhält und dem ETF-Anbieter verspricht, die Entwicklung des Index an die Anleger zu zahlen.
Mein Tipp: Hier kannst du grundsätzlich wenig falsch machen. Ich tendiere lieber zu einer Methode, in der man die Aktien auch tatsächlich physisch im ETF enthalten hat. In Bezug auf die Rendite ergeben sich keine statistisch signifikanten Unterschiede, wie die nachfolgende Tabelle zeigt.
ETF-Anbieter | ISIN | Replikationsmethode | Wertentwicklung (2022) |
---|---|---|---|
iShares |
IE00B4L5Y983 | Physisch | -12,66 % |
Xtrackers |
IE00BJ0KDQ92 | Physisch | -12,73 % |
iShares |
IE00B0M62Q58 | Physisch | -13,87 % |
Invesco |
IE00B60SX394 | Synthetisch | -12,70 % |
Lyxor |
FR0010315770 | Synthetisch | -13,60 % |
Fazit: Die ETF-Auswahl ist ein wichtiger Schritt zum Anlageerfolg
Oft sieht man am Anfang bei den ganzen Begrifflichkeiten und Kennzahlen den Wald vor lauter Bäumen nicht. Doch mit diesen Kriterien und meinen Tipps solltest du den perfekten ETF für dich finden und beruhigt deinen Vermögensaufbau starten können.
Jeder Online-Broker (z.B. Scalable Capital oder Trade Republic) bietet dir bei der Suche nach Anlageprodukten nur beschränkte Informationen zu den oben genannten Kennzahlen. Aus dem Grund solltest du bei der ETF-Auswahl auf Vergleichsportalen wie extraETF nach entsprechenden ETFs suchen, die deinem Anlageziel gerecht werden und diese miteinander vergleichen.
Dort findest du sämtliche Daten zum Fondsvolumen, den ETF-Kosten und der Fondsstruktur. Auch die Factsheets sind öffentlich verfügbar. In der folgenden Tabelle haben wir für dich zum Abschluss die wichtigsten Kennzahlen für die ETF-Auswahl zusammengefasst und zeigen dir zudem unsere Empfehlung.
Kennzahl | Unsere Empfehlung |
---|---|
Alter des Fonds | Je älter, desto besser. Ab 5 Jahren. |
Fondsvolumen | Je größer, desto besser. Ab 100 Millionen Euro. |
Replikationsmethode | Physische Replikation, da direkt in Werte investiert wird. |
Ertragsverwendung | Thesaurierende ETF sind optimal zum Vermmögensaufbau. |
Kosten (TER) | Je niedriger, desto besser |
Tracking-Qualität (TD) | Je niedriger, desto besser |
Sobald du den Vergleich abgeschlossen hast, kannst du mit dem Kauf fortführen. Wähle einen Online-Broker und achte unbedingt auf die laufenden Depotgebühren und Orderkosten pro Transaktion.
Viele Broker bieten dir Zugang zu kostenlosen ETFs und ETF-Sparplänen an. Solche Angebote solltest du nutzen, da du an dieser Stelle teure Transaktionskosten sparst. Je umfangreicher die Auswahl, desto attraktiver ist der Anbieter.
Hast du dich einmal für einen ETF entschieden, musst du nicht damit leben. Solltest du in Zukunft einen besseren ETF finden, kannst du einen ETF-Wechsel relativ einfach durchführen. Ich empfehle dir jedoch, viel Zeit in die ETF-Auswahl zu investieren, um eine zukünftige Umschichtung zu vermeiden.
FAQ zur ETF-Auswahl
Wie viel Fondsvolumen sollte ein ETF haben?
ETFs mit einem Fondsvolumen von über 100 Millionen Euro gelten als etabliert. Bei Nischen-ETFs genügt als Daumenregel ein Volumen von 50 Millionen Euro.
Das Fondsvolumen gehört zu den wichtigsten Kennzahlen bei der ETF-Auswahl. Je größer das Fondsvolumen, desto etablierter ist ein ETF. Mit einem hohem Volumen kann der ETF-Anbieter wesentlich rentabler wirtschaften, was sich auch positiv auf die Anlegerseite auswirken kann.
Ist die Tracking-Difference wichtig?
Die Tracking-Difference zeigt, wie gut der ETF den Vergleichsindex abbildet. Aus dem Grund ist sie eine durchaus wichtige Kennzahl, um ETFs miteinander zu vergleichen.
Im Vergleich zur TER werden bei der Bestimmung der TD sämtliche Einflussfaktoren (z.B. Replikation und Ertragsverwendung) und die gesamten internen Kosten des ETFs mitberücksichtigt.
Sollte ein ETF währungsgesichert sein?
Möchtest du das Währungsrisiko minimieren, solltest in einen gehedgten ETF investieren, der währungsgesichert ist. Solche ETFs nutzen Derivate-Strategien, um Währungsunterschiede auszugleichen.
Für Anleger mit einem langfristigen Anlagehorizont ergibt eine Absicherung vor Währungsrisiken jedoch keinen Sinn. Die Absicherung wirkt nur kurzfristig, verursacht zusätzliche Kosten und reduziert dabei die Rendite.
Welche Kosten fallen bei ETF an?
Im Durchschnitt liegen die Kosten eines ETFs zwischen 0,05 und 0,75 Prozent pro Jahr. Je größer der ETF, desto geringer sind meistens die Kosten. Nischen-ETFs gehören aufgrund der hohen Konzentration auf eine bestimmte Branche beispielsweise zu den teuren Indexfonds.
ETFs werden im Vergleich zu Fonds nicht aktiv verwaltet. Deshalb sind sie deutlich kosteneffizienter als Fonds, da keine hohen Managementkosten anfallen. Die Kostenersparnis kann an den Anleger weitergegeben werden.
Transaktionskosten fallen nur einmalig beim Kauf bzw. Verkauf der ETFs an.
Welche Replikationsmethode bei ETFs ist besser?
Das hängt von deiner persönlichen Präferenz ab. Ich investiere ausschließlich in ETFs, die auch direkt – also physisch – in die im Index enthaltenene Unternehmen investieren. Das gibt mir ein Gefühl der Sicherheit.
Bislang existiert kein statischer Zusammenhang zwischen der Wahl der Replikationsart und der ETF-Performance. Aus dem Grund solltest du dieses Kriterium nicht überbewerten.
Das einzige Risiko, dass du in diesem Zusammenhang kennen solltest, ist das Kontrahentenrisiko bei der synthetischen Replikation. Geht die Partnerbank des ETF-Anbieters pleite und kann die Indexrendite nicht mehr liefern, dann muss der ETF-Anbieter auf Rücklagen zurückgreifen.
Was ist besser iShares oder Xtrackers?
Bei beiden handelt es sich um etablierte Anbieter, mit denen du nichts falsch machst. Vergleiche die jeweiligen ETFs auf Basis der Kriterien, die du in diesem Ratgeber kennengelernt hast.
Ich rate dir dennoch dazu, deine ETFs auch in Bezug auf die Anbieter zu diversifizieren.
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