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Kontoführungsgebühren: Sparkasse für Rentner nicht geeignet

Bei Sparkassen und anderen Filialbanken musst du noch Kontoführungsgebühren zahlen. Das bleibt auch im Vergleich zu vielen Direktbanken so – und ist unabhängig davon, wie hoch dein monatlicher Zahlungseingang ist.

Gerade Rentner müssen bei der Sparkasse noch hohe Kontoführungsgebühren zahlen und profitieren anders als Studenten nicht von Vergünstigungen. Im folgenden Beitrag zeigen wir dir, wie hoch die Gebühren bei der Sparkasse sind und wie Rentner ihre Kosten für das Bankkonto reduzieren können.

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Kontoführungsgebühren bei der Sparkasse: So viel zahlst du als Rentner

Die Kontoführungsgebühren bei den Sparkassen werden regional bestimmt und unterscheiden sich, je nachdem in welcher Region, du ansässig bist.

Als Rentner kannst du bis heute von keinen Vergünstigungen oder Entlastungen bei den Gebühren profitieren. Anders sieht es bei Studenten und Schülern aus, für die spezielle Studenten- und Schülerkonten entwickelt wurden, die teilweise sogar kostenlos sind.

Kontoführungsgebühren bei der Sparkasse sind gerade für die Gruppe an Rentnern ein Thema, die sowieso schon mit einem engen Budget haushalten muss. Die zusätzlichen Gebühren für die Kontoführung werden oft als finanziell belastend empfunden. Politisch stand eine Reduzierung der Bankkosten für Rentner bereits auf der Agenda, wurde jedoch aufgrund von unbekannten Gründen aufgegeben.

In der folgenden Tabelle haben wir die Kontoführungsgebühren für Rentner bei den größten Sparkassen in Deutschland zusammengefasst.

Bank Kontoführungsgebühren Neue EC-Karte Beleghafte Überweisung Pro Dauerauftrag Pro Online-Überweisung Sollzinssatz bei Überziehung
Hamburger Sparkasse 4,95 Euro pro Monat (+ 12,00 Euro pro Jahr für Karte) 7,95 Euro 1,50 Euro (5x Freibeträge) 0,50 Euro 0,05 Euro 12,31 Prozent
Kreissparkasse Köln 5,00 Euro pro Monat (+ 12,00 Euro pro Jahr für Karte) 12,00 Euro 1,00 Euro 0,35 Euro 0,35 Euro 10.81 Prozent
Sparkasse KölnBonn 5,00 Euro pro Monat 12,00 Euro 1,50 Euro 0,30 Euro 0,30 Euro 13,52 Prozent
Stadtsparkasse München 2,25 Euro (min. 1.750 Euro Geldeingang pro Monat) - 5,24 Euro (+ 8,00 Euro pro Jahr für Karte) 10,00 Euro 2,70 Euro kostenfrei (wenn per Online-Banking beantragt; ansonsten 2,70 Euro) kostenfrei 11,60 Prozent
Frankfurter Sparkasse 2,90 Euro pro Monat (+5,00 Euro pro Jahr pro Karte) 10,00 Euro 2,00 Euro 0,45 Euro 0,45 Euro 11,51 Prozent

Die teuerste Sparkasse in Deutschland liegt in Mühlheim. Dort kostet ein Girokonto (Giro Privat) 9,90 Euro pro Monat. Die Stadtsparkasse München gehört mit laufenden Kontoführungsgebühren für Rentner von 2,25 Euro pro Monat zu den günstigsten Sparkassen in Deutschland.

Rentner, die auf eine persönliche Beratung und sonstige Serviceleistungen in der Filiale verzichten können, sollten sich mit einem Kontowechsel zu einer Direktbank beschäftigen. Dort sind die meisten Girokonten ab einem bestimmten monatlichen Geldeingang kostenlos. Dazu erfährst du gleich mehr.

Was sind Kontoführungsgebühren?

Zu den Kontoführungsgebühren (oder umgangssprachlich Bankgebühren) zählen alle Gebühren, die mit der Führung eines Bankkontos verbunden sind. Wie hoch diese anfallen, hängt von der Sparkasse ab, bei der du als Rentner dein Konto eröffnen möchtest. Eine gesetzliche Obergrenze existiert nicht.

Grundsätzlich gilt, dass Filialbanken höhere Gebühren haben als Direkt- oder Online-Banken wie z.B. die DKB, N26 oder Comdirect. Das liegt daran, dass die zusätzlichen Kosten für das Filialnetz und die Bankmitarbeiter gedeckt werden müssen.

Kontoführungsgebühren erhöhen: Ist das erlaubt?

Ohne deine Zustimmung kann deine Bank deine Kontoführungsgebühren nicht erhöhen. Sie kann auch keine neuen Gebühren einführen, wenn du nicht ausdrücklich zustimmst. Das hat das BGH in einem Urteil aus 2021 entschieden. In bestimmten Fällen kannst du heute noch Gebühren zurückverlangen, die deine Bank erhöht hat.

Um eine Gebührenerhöhung durchsetzen zu können, musst du auf die Erhöhung aufmerksam gemacht worden sein. Zudem muss deine Bank dir die Möglichkeit eingeräumt haben zu widerrufen.

Lehnst du eine Anpassung der Gebühren ab, kann deine Bank dir das Konto jedoch kündigen, sodass du dich nach einem neuen Bankkonto umschauen musst.

Alternative zur Sparkasse: Direktbanken bieten kostenlose Girokonten

Du musst als Rentner keine Kontoführungsgebühren bei der Sparkasse oder einer anderen Bank hinnehmen. Es gibt zahlreiche Alternativen, bei denen du monatlich keine Gebühren zahlen musst.

Direktbanken sind dadurch, dass sie kein breites Filialnetz finanzieren müssen, wesentlich günstiger. Die geringen Verwaltungskosten können nämlich direkt an den Bankkunden – also dich – weitergetragen werden, was auch die meisten tun.

Wir haben das breite Angebot an kostenlosen Girokonten genauer unter die Lupe genommen und für die die drei besten Alternativen für Rentner zusammengefasst.

dkb-logo
Kontoführungsgebühren
95%
Bedienung
94%
Service
94%
Kreditkarte kostenlos
visa logo e1679667294397
Finantio
95%
Sehr gut
4.7/5

März 2023

comdirect-logo
Kontoführungsgebühren
96%
Bedienung
92%
Service
91%
Kreditkarte kostenlos
visa logo e1679667294397
Finantio
93%
Sehr gut
4.6/5

März 2023

ing-logo
Kontoführungsgebühren
95%
Bedienung
86%
Service
92%
Kreditkarte kostenlos
visa logo e1679667294397
Finantio
90%
Gut
4.4/5

März 2023

Die DKB (vollständige Bankbezeichnung: Deutsche Kreditbank AG) macht bei uns im Test das Rennen. Ab einem monatlichen Geldeingang von 700 Euro, zahlst du als Rentner keine Kontoführungsgebühren.

Auch erhältst du eine kostenlose Debitkarte von VISA, mit der du online oder im Ausland kostenlos bezahlen kannst. Bargeld kannst du bei fast jeder Filialbank oder im Supermarkt (ab einem bestimmten Einkaufswert) kostenlos abheben.

Auch die Girokonten bei der ING-DiBa und Comdirect sind ab einem Geldeingang von 700 Euro pro Monat kostenlos und eignen sich für Rentner. Wichtig ist, dass dir bewusst ist, dass Direktbanken keine Filialen haben, die du besuchen kannst. Sämtliche Banking-Angelegenheiten musst du online oder telefonisch mit dem Kundenservice klären.

Volksbank & Co: So hoch sind die Kontoführungsgebühren für Rentner

Auch bei der Volksbank und den Sparda-Banken sind die Kontoführungsgebühren für Rentner relativ hoch. Das umfangreiche Filialnetz und die Mitarbeiter müssen nun mal irgendwie finanziert werden.

Wir wollten uns trotzdem anschauen, wie hoch die Gebühren im Vergleich zu den Sparkassen sind. Unsere Ergebnisse haben wir euch in der folgenden Tabelle zusammengefasst.

Bank Kontoführungsgebühren
Frankfurter Volksbank 3,50 Euro pro Monat
VR Bank München Land eG 2,90 Euro pro Monat
Berliner Volksbank 13,00 Euro pro Monat
Volksbank Köln-Bonn 3,50 Euro pro Monat
Volksbank Mittelhessen eG 6,00 Euro pro Monat

Die Gebühren in der Tabelle sind fixe Gebühren, die in manchen Fällen nur die Kontoführung betreffen. Das bedeutet, dass du eventuell noch für Überweisungen und andere Dienstleistungen zahlen musst.

Wie ihr sehen könnt, unterscheiden sich die Gebühren kaum. Ein Wechsel zu einer anderen Filialbank lohnt sich nur dann, wenn die Unterschiede regional signifikant sind. Wie auch bei den Sparkassen, können Volksbanken ihre Preise „frei“ wählen.

Kontoführungsgebühren als Rentner steuerlich absetzen

Auch als Rentner kannst du deine Kontoführungsgebühren teilweise geltend machen. Pro Jahr kannst du eine Pauschale von 16 Euro in deiner Steuererklärung ansetzen, die du in der Anlage N in den Zeilen 46 – 48 einträgst.

Der Pauschbetrag wird ohne Nachweise anerkannt. Es handelt sich dabei um einen Jahresbetrag. Eröffnest du dein Konto im Dezember, kannst du in trotzdem ansetzen. Nutze diese Möglichkeit, um deine realen Kontoführungsgebühren bei der Sparkasse als Rentner zumindest zu reduzieren.

Fazit: Persönliche Betreuung oder Kosten senken?

Kontoführungsgebühren bei der Sparkasse wird es für Rentner immer geben. Ob die Politik eine Entlastung erwirken kann, ist fraglich. Was du tun kannst, ist ein Bankwechsel, um deine monatlichen Kosten zu reduzieren.

Vielen Rentner ist jedoch gerade die persönliche Betreuung bei der Sparkasse oder einer anderen Filialbank wichtig. In diesem Fall hast du zwei Möglichkeiten: Du bleibst bei der Sparkasse und zahlst die Kontoführungsgebühren oder du wechselst zu einer anderen Filialbank mit niedrigeren Gebühren.

Insgesamt solltest du die Entscheidung treffen, die sich für dich am besten fühlt. Wer nicht nur auf digitale Kommunikation setzen möchte, sollte die zusätzlichen Gebühren in Kauf nehmen und bei der Sparkasse bleiben. Für viele Rentner ist die Sparkasse mit ihren Kontoführungsgebühren eine sinnvolle Option.

FAQ - Kontoführungsgebühren Sparkasse für Rentner

Prinzipiell sind Filialbanken für Rentner geeignet, da diese Personengruppe häufig großen Wert auf eine persönliche Beratung legt. Bei einer Direktbank ist das nur bedingt möglich.

Aus dem Grund sind die meisten Sparkassen, Volksbanken und die Postbank ideal für Rentner. Die vergleichsweise hohen Kontoführungsgebühren sind leider nicht wegzudenken.

Meistens bis 28 oder 29 Jahren – je nach Sparkasse. Schüler, Studenten und junge Erwachsene können von diesen Befreiungen profitieren. Sobald das Studium abgeschlossen oder ein bestimmtes Alter überschritten ist, musst du ganz normal Kontoführungsgebühren zahlen.

Die Kontoführungsgebühren werden im Rahmen der Entgeltabrechnung der Sparkasse jeden Monat von deinem Konto abgebucht. Du findest die entsprechende Buchung in deinen Kontoauszügen oder im Online-Banking.

Die Sparkasse ist eine Filialbank. Die Betreuung der Filiale und die Mitarbeiter sind mit hohen Verwaltungs- und Personalkosten verbunden, die gedeckt werden müssen.

Aufgrund des niedrigen Zinsniveaus sehen sich gerade Filialbanken gezwungen, weiterhin Gebühren für die Kontoführung zu erheben.

Bei der jährlichen Steuererklärung kannst du einen Pauschbetrag von 16 Euro in Anlage N (Zeilen 46 – 48) angeben. Diesen Betrag kannst du unabhängig davon ansetzen, wann du dein Bankkonto im Steuerejahr eröffnet hast.

Über den Autor
Carlos

Co-Founder von Finantio

Carlos arbeitete nach seinem Wirtschaftsstudium in Frankfurt in der Strategieberatung und bei verschiedenen Fintechs im Marketing & als Produktmanager. Dort sammelte er Erfahrung in der Finanzwelt, die er heute bei Finantio teilt.

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