carlos profil

INHALT

Wie viel Geld bekommt man für eine Samenspende?

Eine Samenspende ist für viele Menschen die letzte Chance, ein biologisches Kind zu zeugen. Aus dem Grund sind Samenspender in Deutschland durchaus gefragt und werden für ihren Aufwand finanziell entschädigt.

Wie eine Samenspende abläuft, welche Risiken zu beachten solltest und wie viel Geld man für eine Samenspende bekommt, erfährst du im folgenden Ratgeber.

samenspende-geld

Was ist eine Samenspende?

Für viele Menschen ist die Samenspende der einzige Weg, ihren Kinderwunsch noch zu erfüllen. Im Rahmen einer Kinderwunsch-Behandlung werden die Spendersamen durch eine Samenübertragung (heterologe oder donogene Insemination) oder künstliche Befruchtung der Eizelle bei der Frau eingesetzt.

Bei einer Samenspende werden die Spermien eines Mannes gewonnen. Diese werden nach der Spende in einer Samenbank auf etwaige Krankheiten und Fruchtbarkeit untersucht und danach konserviert, bis sie im Rahmen einer künstlichen Befruchtung verwendet werden.

Werden bei der Samenspende die Spermien des eigenen Mannes verwendet, dann sprechen Mediziner von einer homologen Insemination. Stammen die Spermien aufgrund erheblicher Fruchtbarkeitsstörungen von einem fremden Mann, dann handelt es sich um eine heterologe Insemination. 

 

Dürfen Kinder wissen, wer ihr Samenspender ist?

Nach einem Urteil des OLG Hamm aus 2013 haben Kinder, die per Spendersamen gezeugt wurden, das Recht, die Identität des Spenders herauszufinden. Das Recht auf freie Entfaltung wurde vom OLG als wichtiger gewertet, als das Recht des Spenders auf Anonymität.

Aus dem Grund müssen Samenbanken von jedem Spender bestimmte personenbezogene Daten erheben und an das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) weiterzuleiten, sobald die Samenbank von der Geburt des Kindes Kenntnis erlangt hat.

Wichtiger Hinweis: Auf einen Samenspender kommen keine Unterhaltszahlungen oder Ansprüche im Zusammenhang mit dem Sorge- und Erbschaftsrecht zu.

Samenspende: Diese Voraussetzungen musst du erfüllen

Kannst du dir vorstellen, deine Spermien zu spenden und damit einem ungewollt kinderlosen Paar zu helfen, dann musst du einige Voraussetzungen erfüllen, die vor einer Spende gründlich kontrolliert werden.

  • Zeugungsfähiges Alter: zwischen 18 – 40 Jahre
  • Spermaqualität: Gutes Spermiogramm
  • Gesundheit: Keine Allergien, Erbkrankheiten, Rheuma und Herzfehler
  • Lebensstil: Kein Raucher, Alkoholiker oder Drogenkonsum

Deine Spermaqualität kannst du bei einem Facharzt für Urologie testen lassen. Aber auch bei einem Reproduktionsmediziner kannst du deine Zeugungsfähigkeit abklären lassen. In beiden Fällen erhältst du ein Spermiogramm mit den Ergebnissen.

Neben der Spermaqualität spielt die Gesundheit des Spenders eine entscheidende Rolle. Allergien, chronische Krankheiten und Erbkrankheiten sind in der Regel ein Ausschlusskriterium. Das Aussehen spielt keine Rolle.

Solltest du an dieser Stelle noch Fragen haben, dann lass dich von einem Urologen beraten. Unabhängig von einer Samenspende, ist eine Samenanalyse jederzeit sinnvoll – insbesondere wenn du eigene Kinder planst.

Ablauf einer Samenspende zusammengefasst

Der Ablauf einer Samenspende ist standardisiert und dient insbesondere dem Ziel, nur Spender zuzulassen, die eine hohe Spermienqualität versprechen, persönlich geeignet sind und über eine ausgezeichnete Gesundheit verfügen.

Zunächst musst du dich bei einer Samenbank als Spender bewerben. Dort werden persönliche Daten zu dir abgefragt. Einige Samenbanken fordern zusätzliche Informationen zu deinem Schulabschluss, Hobbys, deinem Beruf und ein Foto.

Nach der Bewerbung erhältst du grundsätzlich eine persönliche Einladung zur Samenbank, wo eine erste Probespende abgegeben wird. Zudem wirst du bei deinem ersten Besuch gründlich untersucht.

  • Erste Samenprobe: Die erste Probe dient dazu, deine Spermienqualität ausführlich zu überprüfen.
  • Zweite Samenprobe: Die zweite Probe wird genutzt, um die Ergebnisse aus der ersten Probe zu bestätigen.
  • Anamnese: Bei der Anamnese musst die Fragen zu deinem Gesundheitszustand und möglichen Erbkrankheiten und Allergien angeben. Die Anamnese wird um eine körperliche Untersuchung ergänzt (Urinprobe, Blutbild, Gen- und Chromosomenanalyse).
  • Vertragsabschluss: Nachdem du die Zusage bekommst, wirst du über die rechtlichen Rahmenbedingungen und deine Vergütung aufgeklärt. Du kannst den Vertrag jetzt unterschreiben.
  • Samenspenden: Ein- bis zweimal pro Woche (bis zu zehnmal) gehst du dann zur Samenbank.
  • Gesundheitscheck: Nach einem halben Jahr wirst du erneut auf mögliche Infektionen untersucht, die in der Zwischenzeit entstanden sind.

Wie bereits erwähnt, ist der Ablauf einer Samenspende standardisiert. Samenbanken dürfen von den oben beschriebenen Abläufen nicht abweichen. Sollten sie das tun, drohen rechtliche Konsequenzen.

Lass uns im nächsten Abschnitt einmal anschauen, wie viel Geld du mit einer Samenspende verdienen kannst.

Statistik: So viel Geld kannst du mit einer Samenspende verdienen

Wie viel Geld bekommt man für eine Samenspende? An erster Stelle erfüllst du mit einer Samenspende vielen Menschen den Kinderwunsch. Die soziale Komponente wird an vielen Stellen um eine finanzielle Entschädigung für den Aufwand ergänzt. 

Wir schauen und jetzt an, wie viel Geld du mit einer Samenspende wirklich verdienen kannst.

Eine von Deutschlands größten Samenbanken – die TFP Fertility Germany GmbH – schreibt auf ihrer Webseite, dass über 20 Samenspenden pro Jahr möglich sind. Die Vergütung liegt bei 150 Euro pro Samenspende.

Gehen wir von mindestens 20 Spenden im Jahr aus, dann kannst du über 3.000 Euro alleine mit Samenspenden verdienen. Das reicht zwar nicht zum Leben, ist jedoch ein nettes Nebeneinkommen. Bei der Samenbank in Berlin erhältst du lediglich 80 Euro pro Samenspende – hier kommst du bei dem Umfang auf 1.600 Euro pro Jahr.

Wo bekommt man am meisten Geld für Samenspenden?

Mit bis zu 150 Euro pro Samenspende liegt Deutschland europaweit an zweiter Stelle, wenn es um die Vergütung von Samenspenden geht. In Griechenland erhalten Samenspender sogar bis zu 200 Euro pro Spende.

Wie viel Geld bekommt man für eine Samenspende? Diese Frage lässt sich dennoch nicht pauschal beantworten, da es sich bei den 150 Euro um einen reinen Durchschnittswert handelt. Die Samenspende ist eine freiwillige, soziale Leistung, die grundsätzlich nicht vergütet wird. Bei der Bezahlung handelt es sich um eine finanzielle Entschädigung, die je nach Ort der Spende abweichen kann.

In der folgenden Tabelle haben wir die Ergebnisse einer Studie von Fernarzt zusammengefasst, die deutsche Städte der Höhe nach der Vergütung für Samenspenden aufgelistet hat.

Stadt Vergütung pro Spende
Düsseldorf 150 Euro
Erlangen 130 Euro
Ludwigsburg 100 Euro
Berlin 80 Euro
Hamburg 80 Euro
München 80 Euro

Düsseldorf zahlt die höchsten Aufwandsentschädigungen für Samenspenden in Deutschland. München, Berlin und Hamburg zahlen am wenigsten.

Interessante Statistik: Seit dem 1. Oktober 2022 gilt in Deutschland ein neuer Mindestlohn von 12 Euro pro Stunde. Mit einer Samenspende (150 Euro) erhältst du demnach den Betrag, den du mit 12,50 Stunden Arbeitsaufwand im Mindestlohnsektor verdienen würdest.

Wie du siehst, kannst du mit einer Samenspende Geld verdienen – die Voraussetzungen solltest du hingegn nicht zu unterschätzen.

Wie wird das Geld für die Samenspende bezahlt?

Bei den meisten Samenbanken wird die Aufwandsentschädigung in zwei Raten geleistet. Die erste Hälfte erhältst direkt bei der nächsten Spende. Das ist jedoch nur dann der Fall, wenn sich deine Spermaqualität als einwandfrei erwiesen hat.

Die zweite Auszahlung erhältst du nach der halbjährlichen Untersuchung, sollte alles in Ordnung sein. Finden sich in der Probe Hinweise auf Infektionskrankheiten, kann die Teilzahlung nicht geleistet werden, da die Samenspende nicht nutzbar ist und vernichtet werden muss.

Weitere Spendenmöglichkeiten, um Geld zu verdienen

Mit einer Samenspende Geld zu verdienen ist möglich, jedoch nicht der einzige Weg, um dir einen kleinen Nebenverdienst aufzubauen. In Deutschland ist aktuell die Plasmaspende noch sehr beliebt.

Wie viel Geld du mit anderen Formen von Spenden verdienen kannst, haben wir in der folgenden Tabelle zusammengefasst.

Spendenart Aufwandsentschädigung
Thrombozytenspende und Erythrozytenspende bis zu 50 Euro pro Spende
Haare spenden 0,60 bis 2,50 Euro pro Zentimeter
Samenspende bis zu 150 Euro pro Spende
Muttermilch (hohes Risiko, da nicht reguliert) zwischen 3 und 7,50 Euro pro 100 ml
Plasmaspende bis zu 40 Euro pro Spende

Alternativ zu Spenden, kannst du auch mit bezahlten Umfragen oder Produkttests nebenbei Geld verdienen.

Steuern: Samenspenden sind steuerfrei

Samenspenden werden nicht vergütet. Es handelt sich beim Geld, das du bekommst, um eine reine finanzielle Aufwandsentschädigung für deine Leistung. Viele Spender fragen sich zu recht, ob sie das Geld in der Steuererklärung angeben müssen.

Wie bereits erwähnt, ist eine Samenspende eine freiwillige, soziale Leistung. Aus dem Grund musst du das Einkommen aus der Samenspende und anderen Spendenarten nicht versteuern – unabhängig davon, ob du Geld bekommst oder nicht. Alles, was du erhältst, entspricht also quasi dem Nettobetrag.

Solltest du für eine Samenspende kein Geld bekommen, kannst du den „Wert“ deiner Spermien nicht steuerlich absetzen. Das Einkommenssteuergesetz erkennt darin nämlich keinen Vermögenswert.

Mit Samenspende Geld verdienen: Für wen ist das geeignet?

Du kannst mit einer Samenspende Geld verdienen – und das nicht wenig. Empfehlenswert ist eine Samenspende nur dann, wenn du dir der Anforderungen und Konsequenzen bewusst bist. Seit 2018 kann jeder, der vermutet, durch eine Samenspende gezeugt worden zu sein, Auskunft verlangen. Es kann passieren, dass deine Daten entsprechend mit dem Spenderkind geteilt werden.

Zudem musst du körperlich und gesundheitlich fit sein. Nur gesunde Menschen, ohne Allergien, Infektionen und Erbkrankheiten werden zu einer Samenspende zugelassen. Bist du dir unsicher, lass sich von einem Urologen untersuchen.

Aus meinem persönlichen Umfeld kenne ich einige Menschen, die schon mal bei einer Samenspende waren. Es sind überwiegend Studenten, die sich einen kleinen Zuverdienst aufbauen und anderen Menschen helfen wollten.

Fazit: Eine Samenspende kann ein nettes Nebeneinkommen sein

An erster Stelle sollte bei einer Samenspende der soziale Beitrag stehen. Viele Familien können ihren Kinderwunsch nur mit einer Samenspende erfüllen. Das gilt nicht nur für Familien, in denen der Mann nicht zeugungsfähig ist. Auch homosexuelle Paare setzen vermehrt auf Samenspenden, um ihren Kinderwunsch zu erfüllen.

Sollte bei dir trotzdem der finanzielle Aspekt an erster Stelle stehen, ist das nichts, wofür du dich schämen musst. Du profitierst von der finanziellen Aufwandsentschädigung und leistest den sozialen Beitrag.

Wichtig ist, dass sich jeder Samenspender der rechtlichen Konsequenzen bewusst ist, die eine Spende mit sich bringt. Das betrifft insbesondere die Auskunftspflichten des Zentralregisters, sollten Rückfragen vom Spenderkind kommen.

FAQ - Wie viel Geld bekommt man für eine Samenspende?

In Düsseldorf erhältst du 150 Euro pro Samenspende. Auch bei der größten Samenbank in Deutschland (TRP Fertility) erhältst du pro Spende 150 Euro.

Die Aufwandsentschädigung wird in zwei Teilzahlungen geleistet.

Das hängt vom Land und der Samenbank ab, in der du die Spende durchführst. In Deutschland liegt die durchschnittliche Aufwandsentschädigung für Samenspenden bei 150 Euro.

Spermaspender müssen regelmäßig zur Samenbank kommen und Ejakulat abgeben. Mindestens 1-2 Mal in der Woche. Maximal 10 Mal in der Woche.

Im Durchschnitt spenden Männer in Deutschland jedoch ca. 20 Mal pro Jahr.

Der Ablauf von Samenspenden ist in Deutschland standardisiert. Nach deiner Bewerbung erfolgen körperliche Untersuchungen (Blutbild, Urinprobe, etc.) und du musst zwei Samenproben abgeben, um die Spermaqualität zu untersuchen.

Wirst du zugelassen, wirst du pro Woche bis zu zweimal zur Samenspende kommen. Nach einem halben Jahr erfolgt nochmal eine Untersuchung deiner Gesundheit, um zwischenzeitlich aufgetretene Infektionen frühzeitig zu erkennen.

Über den Autor
Carlos

Co-Founder von Finantio

Carlos arbeitete nach seinem Wirtschaftsstudium in Frankfurt in der Strategieberatung und bei verschiedenen Fintechs im Marketing & als Produktmanager. Dort sammelte er Erfahrung in der Finanzwelt, die er heute bei Finantio teilt.

NEWS

Weitere Beiträge

Inhaltsverzeichnis